حزب سکولار دمکرات ایران

  • Hätte es die Islamische Revolution nicht gegeben, säße heute vielleicht Reza Pahlavi II. (62) auf dem Pfauenthron.
  • Der Sohn des letzten Schahs lebt seit mehr als 40 Jahren im Exil und bekennt sich mittlerweile zur Demokratie – anders als sein Vater, der im Iran ein autoritäres Regime führte, jede Opposition unterdrückte. Sein Heimatland, der Iran, wird seit 1979 von den streng religiösen Mullah-Herrschern in Geiselhaft regiert. Damit möchte sich Reza Pahlavi nicht abfinden.
    BILD: Neue Proteste erreichen Städte im Iran. Es sind bereits fünf Monate seit dem Aufstand vergangen. Handelt es sich um den Beginn einer neuen Revolution im Iran?
    Reza Pahlavi: „Ja, es handelt sich um eine Revolution. Es ist, als ob das Land in Flammen steht – der Aufstand hält bereits den fünften Monat an. Am vergangenen Donnerstag gab es erneut landesweite Proteste. Es ist wirklich eine anhaltende Dynamik und natürlich müssen wir sie auf die nächste Stufe bringen, weshalb es jetzt so entscheidend ist, dass nach 43 Jahren endlich westliche Regierungen den Dialog mit der Opposition suchen. Dies ist ein sehr starkes Signal, das nicht nur an das Regime, sondern auch an das Volk des Iran gesendet wird.“

    Wackelt das Mullah-Regime schon?

  • Pahlavi: „Nun, sie stehen sicherlich unter sehr viel Druck, die Sanktionen werden verschärft. Es ist jedoch wichtig, dass parallel zur Politik des maximalen Drucks auch eine Politik der maximalen Unterstützung verfolgt wird. Äußerer Druck in Form von Wirtschaftssanktionen allein kann das Regime schwächen, aber es reicht möglicherweise nicht aus, um es in die Knie zu zwingen.“

    Ihre Sicht auf die Monarchie hat sich geändert. Sie fordern jetzt einen demokratischen, säkularen Iran. Mit welchen Dingen in der Monarchie sind Sie nicht mehr einverstanden

    Pahlavi: „Wenn ich die Wahl zwischen einer säkularen Republik und einer erblichen Monarchie hätte, würde ich mich natürlich für die Republik entscheiden. Vielleicht können wir aber von einer Veränderung profitieren und sogar innovativ sein, um etwas völlig Neues zu schaffen. Wir haben eine perfekte Gelegenheit, dies zu tun.“
    Handeln die Europäer aus Ihrer Sicht entschieden genug? Noch immer befinden sich die Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) nicht auf der EU-Terrorliste. Sind Sie enttäuscht?

    Pahlavi: „Es geht nicht darum, enttäuscht zu sein. Die Verhängung weiterer Sanktionen gegen die IRGC darf nicht nur der Ausgrenzung dienen, sondern muss auch einen Zweck verfolgen. Je stärker sie unter Druck gesetzt werden, desto mehr erkennen sie, dass die Tage des Regimes gezählt sind. Der Anreiz für die einfachen Mitglieder, sich vom Regime abzuwenden und sich auf die Seite des Volkes zu stellen, nimmt zu. Sanktionen allein sind nicht ausreichend, trotzdem gehören die IRGC auf die EU-Terrorliste.“

    Westliche Länder unterhalten trotzdem viele Verbindungen zum Mullah-Regime, vor allem wirtschaftlich. Glauben Sie, dass der Westen in Wirklichkeit mehr an seiner Wirtschaft als an den Menschenrechten interessiert sind?

    Pahlavi: „Das war schon immer so. Ich habe immer die Frage gestellt, ob es nicht Doppelmoral oder Heuchelei ist, so zu tun, als würde man sich um Menschenrechte kümmern und trotzdem Geschäfte mit einem Regime macht, wenn es diese Menschenrechte mit Füßen tritt?“
    Was haben Sie von Ihrem Vater gelernt?

    Pahlavi: „Er war wirklich offen und akzeptierte herausfordernde Fragen. Um eine Idee voranzutreiben, hörte er sich Gegenmeinungen an. Er wollte sehen, ob sein Weg tatsächlich der richtige ist – das hat mich beeindruckt. Auf privater Seite hatte er jedoch nicht wirklich die Chance, das Familienleben zu genießen. Ich war 19, als ich meinen Vater verloren habe.“

    Was war der größte Fehler Ihres Vaters?

    Pahlavi: „Mein Vater fühlte sich der Entwicklung seines Landes verpflichtet und lebte während des Kalten Krieges. Wenn man die eigene Bevölkerung immer weiterbildet und sich als Land entwickelt, wird die Bevölkerung früher oder später mehr Beteiligung fordern. Das größte Problem, das wir damals hatten und die größte Kritik an der Regierung meines Vaters war, dass die politische Liberalisierung zu langsam voranging. Dies war die Ursache für die politische Krise.“

    Die Islamische Revolution fand statt, weil die Iraner dachten, es sei eine gute Idee, den Schah zu stürzen. Die Menschen waren unter dem Schah frustriert. Verstehen Sie das?

    Pahlavi: „Ja, natürlich. Aber der tragische Teil ist, dass sie sich gegen ein völlig reformierbares Regime aufgelehnt haben, aber seit fast 30 Jahren darauf bestehen, ein unreformierbares System zu reformieren. Was lernen wir aus all diesen Erfahrungen? Was kann am Ende passieren? Partizipative Politik ist natürlich wichtig. Aber gleichzeitig ist es für eine Gesellschaft, die proaktiv involviert ist, auch notwendig, als Bürger Verantwortung zu übernehmen und nicht alles auf die Regierung abzuwälzen.“

    Wie stehen Sie zu Israel? Der heutige Iran steht dem Land nicht gerade freundlich gegenüber.

    Pahlavi: „Es ist wirklich eine biblische Beziehung, die wir mit Israel haben, lange bevor es ein Staat wurde. Am Sabbat erinnern die Juden an Kyros II (persischer König, der die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft befreite, lebte ca. 590 – 530 v. Chr., d. Red.). Aber es gibt nicht nur kulturelle Verbindungen: Israel verfügt heute über die besten Wissenschaftler, um mit Wasserknappheit umzugehen. Ich denke, dass wir zur Bewältigung von Umweltproblemen zusammenarbeiten müssen. Es geht also nicht nur darum, einander anzuerkennen, sondern tatsächlich zusammenzuarbeiten – die ganze Region könnte davon profitieren!“

  • Von: SHAMMI HAQUE